Kapelle in Kinding am Haunstetter Weg
Die heutige Kapelle am Haunstettener Weg ist ein Neubau des Jahres 1963 auf den Fundamenten des alten, baufällig gewordenen Vorgängerbaus aus dem 17./18. Jh.
Im Giebel befindet sich eine rundbogige Nische, in der eine Holztafel mit der Darstellung der Flucht nach Ägypten zu sehen ist. Vielleicht geht diese nach der schwer lesbaren Jahreszahl auf die Zeit um 1693 zurück. An der Stirnseite im Innern findet sich ein modernes schreinartiges Vitrinenschränkchen mit Votivgaben aus Wachs. Das darüber in eine Wandvertiefung eingepasste Ölgemälde zeigt eine Darstellung der die Armen Seelen im Fegefeuer aufnehmenden Schutzmantelmadonna. Auf dem Ende des 17. Jahrhunderts gefertigten Gemälde hat sich auch dessen Stifter verewigen lassen, ein kniend unter dem Mantel Mariens dargestellter Priester, bei dem es sich um den Kindinger Pfarrer Adam Forster handelt. An den Seitenwänden hängen zwei barocke Ölbilder, das eine mit der Darstellung der Mater Dolorosa (links), das andere mit einer Darstellung des vor der Geiselsäule zu Boden gegangenen Heilands (rechts). Seitwärts steht eine fast lebensgroße Figur des „Wies-Heilands“ aus dem 18. Jahrhundert. Die Thematik will dem Betrachter eine verdichtete Leidensthematik nachempfinden lassen.